Ästhetik heilt besser als jegliche Psychologie
Christian Ferch
Beginen wir doch am Anfang: Was ist das Ästhetische? Wie bei so vielen philosophischen Disziplinen liegt der Ursprung im griechischen αἴσθησις aísthēsis, was „Wahrnehmung“, „Empfindung“ bedeutet. Somit können wir sagen das die Ästhetik die Lehre der Wahrnehmung ist. In unserer Dualen Welt können wir unsere Wahrnehmung in eine Schöne oder in einer Hässlichen einteilen, in etwas Angenehmen oder in etwas Unangenehmen. Mein Fokus liegt überwiegend im Angenehmen, dem Schönen, der meiner subjektiven Einteilung folgt.
Das Ästhetische hat keine Grenzen, somit finden wir ästhetische Gegenstände in allen Bereichen, vermehrt in der Kunst, sowohl der bildenden als auch der darstellenden, und in der Wirtschaft, überall dort wo Waren verkauft werden. Vorreiter der Ästhetik im 21. Jahrhunderts war Steve Jobs, mit dem iPod, iPhone und den Macbooks. In der digitalen Welt spielt Product Thinking, der praktisch umgesetzten Idee der Ästhetik eine große Rolle. Ohne diese ist eine angenehme User Experience, kurz UX, nicht möglich. Ziel ist es beim Nutzen der digitalen Dienstleistung, eine positive Erfahrung zu sammeln und nicht durch negative aufzufallen.
In der Novelle „Kleider machen Leute“ von Gottfried Keller aus dem Jahr 1874 wird der positive Effekt des Schönen beschrieben. Aus diesem Werk entstammt der Ausspruch „Kleider machen Leute“, da der Protagonist Strapinski, ein Schneider, sich durch das feine Kleiden in einer fremden Stadt als eine ehrwürdige Person wahrgenommen wird und neue Möglichkeiten erhält.
In allen Beispielen wird folgendes sichtbar: Positive Ästhetik hängt von den Personen ab, die eine angenehme Erfahrung sammeln, die durch die Wahrnehmung geprägt ist. Somit gilt: Das Ästhetische ist von vielen Dingen geprägt, vor allem aber vom Menschen.